Geschichte und Kultur
Viele Informationen zu den Einheimischen und der historischen Entwicklungen auf Sansibar
Geschichtliche Hintergründe
So paradiesisch Sansibar heute erscheint, so finster gestaltete sich auch seine Vergangenheit, die insbesondere durch den Handel mit Sklaven geprägt war. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts übernahmen die Araber, genauer gesagt Omaner, die Herrschaft über Sansibar und etablierten einen wichtigen Handelsposten im indischen Ozean.
Auf dem ehemaligen Sklavenmarkt wurden täglich Sklaven vorgeführt und zum Verkauf angeboten. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Sklavenhandel durch die britische Kolonialherrschaft endgültig abgeschafft. Neben dem Sklavenhandel war zudem der Handel mit Gewürzen von großer Bedeutung, die aufgrund der vielen Sonnenstunden auf Sansibar besonders gut angebaut werden konnten. Auch heute noch exportiert Sansibar einen Großteil der angebauten Gewürze, aber auch viele tropische Früchte in die ganze Welt, was den Export neben dem Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Insel macht.
Die arabische Kontrolle wurde noch einmal bedeutend größer als der erste Sultan von Sansibar Sayyid Said seinen Herrschaftssitz vom Oman nach Sansibar verlegte. Aber auch in der britischen Kolonialzeit verloren die arabischen Oberhäupter keineswegs ihren Einfluss und behielten indirekt ihre Macht – jedoch unter dem wachsamen Auge Großbritanniens. Durch die Herrschaft von vielen weiteren Sultanen verankerte sich auch die arabische Sprache immer mehr bei den Einheimischen, was letztendlich zu einer Mischung aus arabischer und afrikanischer Sprache führte: der heutigen Amtssprache Suaheli. Auch nach Erlangung der Unabhängigkeit von Großbritannien und Anschluss an Tansania als eigenständiger Bundesstaat ist der arabische Einfluss noch heute spürbar, was nicht zuletzt vor allem mit der vorherrschenden Religion des Islam verbunden ist.
Kultur und Menschen
Vor einem Urlaub auf Sansibar sollte man natürlich auch ein wenig über die Menschen bzw. die Einheimischen der Insel wissen. Die sogenannten Sansibari bestehen zu 98% aus Muslimen, wodurch selbstverständlich auch die Insel sehr vom Islam geprägt ist. Daher wird empfohlen, sich zumindest in der Öffentlichkeit an die muslimische Kultur anzupassen.
So gebietet es z.B. der Anstand, sich insbesondere als Frau eher bedeckt zu kleiden oder das Austauschen von Intimitäten zu unterlassen. Diese Verhaltensregeln sind vor allem dann wichtig, wenn man sich abseits der Hotelanlagen bewegt, in denen es ohnehin deutlich ungezwungener und europäischer zugeht. Hält man sich aber an diese einfachen Grundsätze, besteht überhaupt keine Gefahr, in irgendwelche Konflikte mit den Einheimischen oder den geltenden Gesetzen zu kommen. Die Sansibari halten sich generell eher zurück und meiden Touristen sowieso größtenteils. Denn der Tourismus ist für Sansibar immer noch die lukrativste Einnahmequelle und daher ist es von höchster Wichtigkeit, auch attraktiv für Urlauber zu bleiben. Dieser Umstand ist den Einheimischen durchaus bewusst, wodurch sich letztendlich auch die Zurückhaltung begründen lässt. Doch gibt es vor allem in den ländlichen Gebieten auch viele Menschen, die mit ihrer Offenheit und Gastfreundschaft aufwarten, was angesichts der hohen Armut erstaunlich ist. Viele Sansibari besitzen nicht viel – es scheint sie aber auch nicht zu stören. Und das liegt nicht zuletzt an ihrem suahelischen Leitsatz „Hakuna Matata“: Es gibt keine Sorgen.
Die Bevölkerung von Sansibar spricht aufgrund der vielfältigen ethnischen Herkunft auch verschiedene Sprachen. Während Swahili (umgangssprachlich auch Suaheli genannt) wie auch in weiten Teilen Ostafrikas die offizielle Amtssprache neben Englisch ist, wird in vielen Gegenden auf Sansibar ebenfalls Arabisch gesprochen, was nicht zuletzt an dem zuvor erwähnten Einfluss des Islam liegt. Für eine Urlaubsreise nach Sansibar ist dieser Umstand jedoch eher irrelevant, da man bereits mit geringen Englischkenntnissen – wie bei den meisten Reisezielen – hervorragend zurechtkommt. In sämtlichen Hotels auf der Insel ist die Verkehrssprache nämlich ohnehin Englisch.