Sehenswürdigkeiten

Die beliebtesten Ziele für Touristen auf Sansibar

Kurzüberblick

Während vor allem die Strände eine Menge Touristen auf die Insel locken, so gibt es doch eine Vielzahl an anderen Sehenswürdigkeiten auf Sansibar, die ebenso eine Reise wert sind. Das historische Stadtzentrum von Sansibar-Stadt, Stone Town, gilt seit jeher als beliebte Sehenswürdigkeit und ist seit dem Jahr 2000 nicht umsonst ein UNESCO-Weltkulturerbe. Stone Town ist das Herz der Gastronomie und des Handwerks in Sansibar-Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch kulturell wird hier viel geboten: Seit Jahrzehnten leben in diesem Stadtteil Angehörige verschiedener Nationen und Religionen friedlich miteinander. Ob Inder, Araber, Afrikaner oder Massai, ob Christ, Moslem oder Hindu, hier ist wirklich jeder willkommen.

Aber auch außerhalb von Sansibar-Stadt finden sich verschiedene Sehenswürdigkeiten, deren Besuch bei einem Aufenthalt auf Sansibar unbedingt in Betracht gezogen werden sollte. Von eigentümlichen Fischerdörfern, die über die ganze Insel verteilt sind, über GewürzplantagenMärkten, Ruinen von Sultanspalästen oder sogar dem Nationalpark im Süden – hier findet sich für jeden Geschmack etwas. Auch in Sachen Tier- und Pflanzenvielfalt kann Sansibar mit vielen anderen exotischen Inseln mithalten, auch wenn es auf ihr keine größeren Säugetiere gibt. Neben verschiedenen Antilopenarten sind vor allem kleinere Affen wie die Diadem-Meerkatze, das Nachtäffchen oder der Sansibar-Galago weit verbreitet. Auch im warmen indischen Ozean und an den unendlich langen Stränden von Sansibar tummeln sich viele Tiere. So beherbergt der Ozean über 2000 unterschiedliche Fischarten und vor allem Krabben und Schildkröten sind nicht selten an den Stränden anzutreffen. Insbesondere die riesigen Landschildkröten, die weit über 100 Jahre alt werden können, sind ein besonders imposanter Anblick für Touristen.

Bestand Sansibar vor wenigen 100 Jahren noch fast vollständig aus einem tropischen Regenwald mit üppiger Vegetation, so wird die Insel heutzutage überwiegend landwirtschaftlich genutzt, was nicht zuletzt an dem äußerst fruchtbaren Boden liegt. Typische tropische Früchte wie Kokosnüsse, Mango, Papaya, Orangen oder Bananen sind ebenso beliebt wie Chili, Pfeffer, Kardamom oder Zimt. Aber auch Reis, Zuckerrohr und Mais werden angebaut, da ein Großteil der Bevölkerung immer noch eigenes Land selbst bewirtschaftet und sich somit versorgt.

Stone Town

Direkt in der Hauptstadt Sansibar-Stadt befindet sich einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Stone Town stellt dabei den ältesten Stadtteil der Hauptstadt und verdankt seinem Namen den vielen Gebäuden, die seit dem Jahr 1830 überwiegend aus hellem Korallenstein erbaut wurden. Seit dem Jahr 2000 gehört die Altstadt außerdem zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der vorherrschende Baustil ist aufgrund der Geschichte von Sansibar durch verschiedenste kulturelle Einflüsse geprägt und ist somit einmalig auf der Welt. Ein Großteil der Gebäude ist noch in ihrem ursprünglichen und unveränderten Zustand, was diesen Stadtteil äußerst interessant für Touristen macht. Besonders sehenswert sind in diesem Teil der Stadt die alte Festung (Ngome Kongwe), die zu Zeiten der Jahrhundertwende zwischen 1698 und 1701 erbaut wurde. Auch der ehemalige Palast des Sultans (Beit-el-Sahel), der als Regierungssitz und Wohnhaus zwischen 1834 und 1964 genutzt wurde, ist ein Besuch wert, da dieser heutzutage als Museum dient, das die Geschichte der königlichen Familien erzählt. Weiterhin wurde im einstigen Zentrum des Sklavenhandels eine Kirche errichtet, die an die damalige Sklaverei und den Menschenhandel erinnern soll. Direkt neben dieser Kirche befindet sich ein weiteres Museum, das eindrucksvoll die Geschichte der Sklaven unter osmanischer Herrschaft aufarbeiten und vermitteln soll.

Ebenso eindrucksvoll: Das House of Wonders. Dieser Palast wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut und diente ebenfalls dem Sultan als Residenz, war jedoch das erste Gebäude mit fließendem Wasser und Strom, weshalb die Sansibarer diesem den speziellen Namen „Haus der Wunder“ gaben. In den schmalen Gassen der Altstadt finden sich außerdem zahlreiche kleinere und größere Märkte, aber auch Läden, die verschiedene Waren von Gewürzen über Handwerkskunst bis hin zu selbst gefertigten Kleidungsstücken anbieten. Aber auch Lebensmittel werden häufig angeboten, insbesondere jedoch auf dem Darajani-Markt: hier findet man sowohl frisches Fleisch und Fisch als auch Obst und Gemüse. Wer auf ein extravagantes Nachtleben aus ist, wird in Stone Town bzw. Sansibar-Stadt kaum fündig. Durch die muslimische Prägung ist Alkohol bei den Einheimischen eher eine Seltenheit, doch bedeutet keinerlei Einschränkungen bei den Touristen- das Nachtleben verlagert sich dadurch nur zwangsläufig in die Hotelbars.

Prison Island

Eine Tour zur etwa 5km entfernten ehemaligen Gefängnisinsel kann sich ebenfalls lohnen. Prison Island (Changuu) und die darauf erbaute Gefängnisanlage wurde im 19. Jahrhundert dafür genutzt, um straffällige Menschen vom Festland Tansanias und auch von Sansibar zu inhaftieren. Doch auch Sklaven wurden vor ihrem Verkauf auf dem Sklavenmarkt in der Anstalt gezüchtigt.

Nach der Nutzung für Gefangene diente die Gefängnisanlage außerdem als Quarantänestation für Menschen, die an Gelbfieber erkrankt sind. Durch das Auslagern auf die Insel wollte man damals eine drohende Epidemie auf Sansibar verhindern, die sich durch die gute Handelsverflechtung Sansibars schnell auch auf ganz Ostafrika hätte verbreiten können. Heutzutage befindet sich auf Prison Island vor allem ein Hotel und mehrere FerienwohnungenHauptattraktion der kleinen Insel sind jedoch die Riesenschildkröten, die im späten 19. Jahrhundert als ein Geschenk der Seychellen auf die Insel kamen und sich seither mit einer enormen Geschwindigkeit vermehren konnten. Diese Riesenschildkröten wiegen gerne einmal über 200kg und sind die größten ihrer Art. Und einige sind bereits über 150 Jahre alt, die älteste sogar 194. In freier Wildbahn sieht man diese Schildkröten nur sehr selten, weshalb viele Touristen nach Prison Island reisen, um Fotos mit ihnen zu machen oder sie zu füttern. Aber auch die unberührten Korallenriffe an der Küste der Insel laden zu ausgiebigen Schnorcheltrips ein, um die besondere Unterwasserwelt zu entdecken.

Restaurant "The Rock"

Im Osten der Insel wartet ein weltberühmtes Restaurant auf Besucher, was nicht zuletzt an der einzigartigen Lage und dem wundervollen Ausblick liegt. The Rock liegt nämlich auf einem kleinen Felsen im Meer und ist bei Ebbe zu Fuß erreichbar, wohingegen bei Flut ein Boot benötigt wird. Die Speisekarte ist – wie für die Insel typisch – von Meeresfrüchten und Fischgerichten geprägt, doch werden auch viele italienische Nudelspeisen und Desserts angeboten. Wer jedoch gar nicht essen möchte, sondern lediglich die einmalige Aussicht und den Sonnenuntergang genießen möchte, der wird vielleicht im vielfältigen Wein- und Cocktailmenü fündig. Aufgrund des geringen Platzes sollten Interessierte jedoch vorab über die Homepage reservieren, denn The Rock ist mittlerweile ein sehr angesagte Sehenswürdigkeit.

Jozani Chwaka Nationalpark

Ein ganz besonderes Reiseziel befindet sich etwas weiter südlich der Insel: Sansibars Nationalpark mit dem Namen „Jozani Chwaka Bay National Park“. Für Tierfreunde oder Wanderer lohnt sich ein Besuch in jedem Fall, da hier einige besondere und zum Teil auch gefährdete Tierarten angesiedelt sind. Aber auch landschaftlich begeistert der Nationalpark mit seiner großen Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen. Von dem typischen Regenwald über üppige Steppen bishin zu Mangrovenwäldern – der Nationalpark zeigt Sansibars Vielseitigkeit wie sonst kein anderer Ort auf der Insel. Aufgrund der vergleichsweise geringen Größe von lediglich ca. 50 km² (Zum Vergleich: der Kruger-Nationalpark in Südafrika hat ca. 19.485 km²) dauert eine Wanderung durch den Park nicht allzu lange – zwei bis drei Stunden solltest du aber dennoch mitbringen. Neben geführten Touren, die direkt vom Besucherzentrum des Nationalpark starten, kann dieser jedoch auch auf eigene Faust erkundet werden. Um zum Park zu gelangen gibt es viele Möglichkeiten, am einfachsten ist es aber, einen Ausflug direkt im Hotel zu buchen. Fast jedes Hotel auf Sansibar bietet Informationen oder auch Buchungsoptionen für Ausflüge aller Art vor Ort an, darunter natürlich auch für Trips zum beliebten Nationalpark.

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